Kieler Neueste Nachrichten, 23.09.1920
2. Beethoven-Konzert. In voll ausladender ongebung und in frischem, rhythmischen Aufgreifen wurde die Ouvertüre „Zur Weihe des Hauses“ gespielt. Frau Frieda Quast-Hodapp löste durch ihr schönheitsvolles Spiel im „Dritten Konzertc-moll“ für Klavier und Orchester wieder stürmischen Beifall aus. Das Rondo erhielt diesmal durch ein, wie es schien, nervös beeinflußtes Spiel eine leicht burleske Schattierung, die das Werk aber nicht meint. Beethovens neunte Symphonie mit ihrem Tonorkan auf Schillers hymnischen Worten beschloß das Konzert, das der bewährten Leitung von Prof. Stein unterstand. Die Solisten Frau Bruhn, Essen, Frl. Beyer, Frankfurt a. M., Herr Wormsbächer, Hamburg, und Herr Korst, Barmen, vereinigten sich zu einem klangstarken Quartett. Herzlicher Beifall lohnte alle Beteiligten. S—g.