Philharmonischer Chor Kiel

Volkszeitung, 04.09.1964

Rendsburg-Kantate in Bad Meinberg

Auch der Städtische Chor Kiel gastierte in dem lippischen Staatsbad

Ein ungewöhnlicher Erfolg war der Aufführung der Rendsburg-Kan­tate „Land zwischen den Meeren“ im lippischen Staatsbad Meinberg beschieden, wo nun schon seit fünf Jahren das Orchester der Landes­bühne Schleswig-Holstein in Rendsburg unter Musikdirektor Hans-Jo­achim Marx als Kurorchester wirkt. Durch die guten Beziehungen zwischen Rendsburg und Kiel war es dem Komponisten H. J. Marx auch möglich, den Städtischen Chor Kiel, der bei der Uraufführung im Frühjahr dem Werk zum Erfolg verhalf, zu gewinnen, die Reise nach Meinberg anzutreten. Dem ausgezeichneten Chor mit seinem schönen Stimmenmaterial wurde stürmischer Beifall zuteil.

Der Komponist hatte zu einer zweiten Aufführung erneut die Sopranistin Margot Rauchmann (Rendsburg) verpflichtet, die mit dem Bariton des Detmolder Landestheaters, Guillermo Sarabia (der aus Mexiko stammt), in den Rezitativen brillierte. Den Klavierpart hatte auch diesmal Kapellmeister Günter Ott — sozusagen zum Abschied von der fünften Meinberger Kursaison — übernommen. Mit beson­derer Freude begrüßten die Kieler Sänger den jetzt am Detmolder Landestheater tätigen Generalmusikdirektor Niklaus Aeschbacher, der dem Chor den musikalischen Start in die neue Spielzeit (anstelle einer Aufführung der Detmolder Bühne) ermöglichte und so seine herzliche Verbundenheit mit seinem alten Wirkungskreis Kiel unterstrich.

An der Spitze der Ehrengäste stand die zur Zeit „Regierende Bürgermeisterin“ von Rendsburg, Frau Kultursenatorin Emma Faupel, die in Begleitung von Senator Förster erschienen war, und dem Leiter der Badeverwaltung, Kurdirektor G. Nohl, den Dank der Stadt Rends­burg aussprach. Die Tatsache, daß Meinberg bereits im fünften Jahr das Landesorchester aus Rendsburg für die Hauptsaison verpflichte, sei nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine soziale Leistung, die Rendsburg dem lippischen Staatsbad nicht vergessen werde. Die Brücke zwischen dem alten Land Lippe und Schleswig-Holstein ruhe auf festem Fundament.

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Siehe auch E. M.

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