Philharmonischer Chor Kiel

Kieler Nachrichten, 29.10.1977

Städtischer Chor trat in Brest

mit Orffs „Carmina burana“ auf

Drei Kieler Kulturbeiträge zum „Deutschen Monat“

(*) Von einer Reise in die französische Partnerstadt Brest ist der Städtische Chor zurückgekehrt. Er trat dort während des „Deutschen Monats“ auf, zu dem die Stadt Kiel zwei weitere kul­turelle Beiträge leistet: eine Ausstellung mit Werken des Kieler Kulturpreisträgers Peter Nagel und eine Ausstellung von Schüler­arbeiten des Ernst-Barlach-Gymnasiums zum Thema „Kiel — eine Hafenstadt an der Ostsee“.

Ein ideales Zentrum für diese Kulturveranstaltungen ist in Brest das „Palais des arts et de la culture“ mit seinem Theater- und Kon­zertsaal, der 2000 Plätze umfaßt und eine hervorragende Akustik hat. Helle, weiträumige Foyers stehen für Kunstausstellungen zur Verfü­gung. In diesem Saal gab der Städtische Chor ein Konzert der Orff­schen „Carmina burana“ in der Fassung für zwei Klaviere und Schlag­werk.

Als Solisten hatte der Chor Julia Kemp (Sopran) und Guy Rothfuss (Bariton) aus Osnabrück gewonnen; beide waren bis zum Ende der vergangenen Spielzeit Mitglieder des Kieler Ensembles. Die Partie des „gebratenen Schwans“ hatte Heinz H. Jünemann (Kiel) übernommen. Rosemarie Jarvis von den Bühnen der Landeshauptstadt und Profes­sor Raue von der Musikhochschule Lübeck spielten den Klavierpart. Die Gruppe der jungen Schlagzeuger (Rüdiger Schramm, KLaus Herr­mann, Dirk Schönbeck, Volker Kneipp, Claus Koschnitzke) kam aus der Klasse von Prof. Hinze an der Hamburger Musikhochschule. Die musi­kalische Gesamtleitung hatte Eberhard Schenk von den Bühnen der Landeshauptstadt, der bis zum Ende der Spielzeit 1976/77 auch Leiter des Städtischen Chores gewesen ist.

Zu Beginn des Konzerts überbrachte Kulturreferent Dieter Opper die Grüße der Stadt Kiel und erläuterte die Zielsetzung dieser Veran­staltungen. Das Konzert war gut besucht und wurde immer wieder von jugendlichen Zuhörern — einige hatten Kiel als Austauschschüler des Barlach-Gymnasiums kennengelernt — durch stürmischen Applaus unterbrochen; die vom Städtischen Chor gebotene Fassung der „Car­mina“ war in Brest noch weitgehend unbekannt.

Freundlich war die Stimmung schon am Tag vor dem Konzert gewe­sen, als Chor und Solisten nach der Generalprobe zu einem Empfang ins Rathaus gebeten wurden. Brests Oberbürgermeister kündigte die Intensivierung der Bevölkerungskontakte durch die neue Stadtregie­rung an, wobei vor allem an einen gegenseitigen Besuch von Familien aus den beiden Partnerstädten gedacht sei. Kulturreferent Opper überreichte der Stadt Brest einen Bildband über das alte Kiel und dankte für die Gastfreundschaft, der Chor stattete seinen Dank mit einem kurzen A-cappella-Satz aus den Carmina ab.

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